Was wurde aus der Petition für Verbesserung der Akzeptanz und Sichtbarkeit von Bi*s?
- Leider ist die Petition gescheitert. -
An Öffentlichkeit mangelte es nicht, den Aufruf die Petition zu unterschreiben wurde in Facebook gepostet und von Organisationen wie der LSVD oder der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld geteilt. Der Aufruf lief über Twitter mehrmals und auch Organisationen wie das Bisexuelle Netzwerk e.V. oder die Communitys wie Liebe-Leben-Leute riefen auf die Petition zu unterzeichnen.
Für mich selbst ist es schwer zu ertragen, das die Petition gescheitert war und ich habe mich Stück für Stück aus dem Engagement für das Thema Bisexualität zurückgezogen. Dies war auch ein Grund warum so wenig auf dem Blog passiert ist in den vergangenen Jahr.
Lange Zeit verstand ich nicht, warum es nicht geklappt hat. 10.000 Stimmen werden für andere Dinge einfach gesammelt. Es stellten sich für mich einige Fragen: Gibt es 10.000 Bisexuelle, Pansexuelle oder Nicht-Monosexuelle gar nicht? Geht es den meisten die sich Bi oder Pan nennen nur um Sex und nicht um Anerkennung in der Gesellschaft? Haben die Menschen die Nase voll von Petitionen? Wird es nicht als Problem angesehen? War die Öffentlichkeitsarbeit nicht gut genug? Wie schaut es aus mit anderen Gruppen, wie Lesben, Schwulen und Trans* oder Inter*, da gab es ja auch viele Aufrufe die fleißig gezeichnet wurden sind und auch viele Unterstützer hatten – auch von Bi*s, warum kam so wenig von der LGBT Community? Warum unterschreiben viele Mitglieder von Netzwerken wie BiNe e.V. oder Liebe-Leben-Leute nicht?
Sicher spielen alle Fragen eine Rolle, aber der Hauptgrund dürfte sein es gibt gar keine Bisexuelle Community in Deutschland, sondern einige wenige Splittergruppen, Organisationen und Einzelpersonen über das ganze Land verteilt. Was die Schwulen und Lesben, in den letzten Jahren auch Trans* und Inter* sich erarbeitet haben an Anerkennung und Akzeptanz, da sind Bisexuelle und ihr Spektrum noch meilenweit davon entfernt. Das bestätigt das Ergebnis der Petitionen, 287 Betroffene und Unterstützer sind einfach zu wenig um von einer Gemeinschaft zu sprechen, da haben manche örtliche Schützenvereine mehr Mitglieder.
Ein Blick lohnt sich auf alle Fälle noch einmal auf die Pro & Contra Argumentesammlung und wenn ich aktuell auf Pegida-Bewegung schaue, denke ich mir schon woher der Wind weht. Aus dem Grund habe ich beschlossen die Pink, Lila, Gelbe, Blaue Fahne wieder aufzuheben und zu schwenken, für liberale Liebe, sexpositives Leben und eine humanistische Welt.
Damit Ihr auch die Fahne mitschwenkt, die schönsten Kommentare zu der Petition von Zeichnern.
Weil alleinig hetero- und homo- der Geschlechtervielfalt nicht gerecht wird und es dringend mehr Sichtbarkeit, die auf Akzeptanz beruht, geben muss.
Sichtbarkeit prägt das Emfinden von Normalität. Wenn die Vielfalt möglicher sexueller Ausrichtungen und Partnerschaftsmodelle sichtbar wird, so wird es leichter für jede und jeden, die eigene Identität und die eigenen Neigungen zu erkennen und zu akzeptieren – und ebenso die Neigungen anderer zu respektieren. Ich wünsche mir eine tolerante Gesellschaft, die Vielfalt schätzt, insbesondere für meine Kinder. Diese Petition ist eine gute Gelegenheit, etwas für Sichtbarkeit zu tun, ohne die eigenen Neigungen jedem zu präsentieren.
Weil ich offen Bisexuell lebe & ähnlich empfinde, wie in der Petition geschrieben. Oft gibt eine befremdlichkeit wenn Frau/Mann sich offen zu seiner/dieser Form der Liebes und Lebensweise äußert und dazu steht.
Für mehr gesellschaftliche Aufklärung und weniger schwarz-weiß-Denken! Die Welt ist bunt und die Menschen, die darin leben, ganz unterschiedlich und vielfältig! Schubladen adieu!
Weil ich persönliche bisexuelle Männer kenne, die glauben, sich verstecken und ein heimliches Doppelleben führen zu müssen.
Diese Petition ist wichtig, weil es viel zu wenig Aufmerksamkeit gibt zu dem ‚B‘ in LSBTI und weil bei den meisten gar nicht bekannt ist was die (Heraus)Forderungen von bisexuellen Menschen sind.
Mir ist es sehr wichtig, dass wir Menschen, die wir alle unsere ureigenen Wahrheiten haben, uns in all diesen Facetten wertschätzen und das bisher noch so oft trennende Denken mehr und mehr in eine gegenseitige Herzensoffenheit wandeln. Der begonnene globale Bewusstseinswandel ist mir ein dringendes Herzensanliegen, um uns als Menschheit aus der gegenwärtigen Sackgasse zu bringen und auf eine lebendige Zukunft auf Mutter Erde zuzusteuern. Ich glaube, vom heutigen gesellschaftlichen „Miteinander“, wenn ich es mal so nennen mag, hat der größte Teil der Menschen genug und hat den Wahnsinn durchschaut. Nun kommt es darauf an, dass wir neue Wege beschreiten und nach und nach in eine ganz herzensweite und von Liebe und wahrem Miteinander geprägte Gesellschaft hinübergleiten.
Ich halte es für außerordentlich wichtig für die Welt und jeden einzelnen Menschen, zu wissen, dass es Alternativen zur Heteronormativität gibt – wir haben die freie Wahl zu leben, wie wir es wollen und müssen uns nicht schämen oder verstecken! Und Sex muss aus der Tabuzone heraus, sonst werden wir manche gesellschftliche Probleme nie lösen!
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